Nach dem Reinfall im Nebelwald haben wir uns entschlossen, an die Karibikkueste „rueberzumachen“, was wir auch umgehend in die Tat umgesetzt haben: mit dem Bus nach Puerto Limon (groesste und wichtigste Hafenstadt an der Karibik *lol* Groessenordnung Gundelfingen vielleicht), wo mir Sarah dann in einem super-romantischen Hotelzimmer (natuerlich gelogen) mit einem mit Kerzen verziertem vermeintlichen Kaesekuchen (leider wirklich irgendne Emmentaler-Fuellung auf Hefezopf oder so) aus dem Super-Supermarkt in Santa Elena ein cumpleanos feliz gesungen hat und mich mit Karten fuer mein endlich erstes Aerzte-Konzert ueberrascht hat 🙂
Geburtstag hin oder her -das macht Limon auch nicht attraktiver, kann daher nur als Zwischenstation betrachtet werden! Deshalb ging’s am Sonntag gleich morgens weiter ins wunderschoene Cahuita, wo wir erfahren durften, was „Pura Vida“ bedeutet.
Hier die wiki-Version:
Wo man auch hinkommt, das „‚Pura Vida!“ ist der Leitspruch der Ticos, so werden die Costaricaner/-innen genannt. Es wird genauso zur Begrüßung wie auch als genereller Ausdruck von Freude und Zufriedenheit benutzt. Den Beinamen Ticas und Ticos haben die Costaricaner/-innen bekommen, weil sie bei fast allen Verkleinerungsformen die Endung -ico/-ica benutzen, anstatt dem sonst üblichen -ito/-ita (chico wird so zu chicitico und nicht zu chicito). Die Ticos sind ein sehr freundliches und friedliebendes Volk.
tranquilo heißt auf deutsch „ruhig, beschaulich, gelassen“. Und genau das sind die Costa Ricaner. So schnell bringt man sie nicht aus der Ruhe. Und diese Lebensart muss man verstehen lernen, wenn man Costa Rica verstehen will. Man muss in Costa Rica ankommen, um diese Lebenseinstellung zu verstehen.
Hier unsere:
„Pura Vida“ das ist, wenn Du in einer Haengematte direkt am Meer liegst, vor Dich hindoest, ab und zu einen Schluck Imperial nimmst und Dir die Sonne auf’s Gesicht scheinen laesst. Und dann, dann schaust Du mal ueber den Rand Deiner Haengematte, laesst den Blick entlang der palmengesaeumten Kueste schweifen und siehst, wie sich die Wellen brechen, die tragen dann so huebsche Kroenchen aus weissem Schaum auf ihren Spitzen -man kann das auch hoeren, natuerlich nicht die Kroenchen, aber das Brechen der Wellen schon…
Ein gutes Buch -nicht allzu anspruchsvoll-, ein Bierchen in der Hand, ein Nickerchen zwischendurch und viel, viel Zeit -das ist „Pura Vida“!
Hin und wieder haben wir das Faulenzen unterbrochen und haben uns sportlichen Betaetigungen hingegeben: Beim Schnorcheln haben wir Herrn Rochen begruesst, beim Wandern ein vom Baum gestuerztes Faultier getroestet und im Gegenzug zahlreichen bunten Eidechsen, Krabben und lustigen Einsiedlerkrebsen einen gehoerigen Schrecken eingejagt.
Alles in allem haben wir in Cahuita bei den ersten 10 Schritten eines kleinen Spaziergangs im Regenwald, der uebrigens direkt an den Strand anschliesst, mehr Tiere gesehen als in ganz Sta. Elena auf 10 Kilometern: Affen tummeln sich in den Baeumen, Schlangen winden sich in den Aesten, Faultiere fallen runter (nur manche, eigentlich leben die so hoch oben im Baum, dass es nur sehr schwer ist, sie zu erblicken) und textmarkergelbe Froesche -sogar Lurchi wuerde bei diesen Farben vor Neid erblassen- geben sich direkt am Strand die Ehre.
Da fiel es uns natuerlich schwer, weiterzuziehen, aber wir wollen ja noch mehr erleben, und zwar zunaechst in Puerto Viejo, wo wir seit gestern weilen -dazu aber dann mehr im naechsten Bericht, denn jetzt rauchen sowohl Koepfe als auch Fingerchen…