In meiner Freizeit fröhne ich unter anderem der Lomographie…das hat den tollen Vorteil, dass man einfach und ohne Sucher den Auslöser betätigt und so sehr ungewöhnliche (und manchmal natürlich auch unmögliche) Photos erhält.
Aber natürlich gibt es sogar für diese Art der Photographie gewisse „Goldene Regeln, die Du einhalten solltest – was aber nicht wirklich schwer ist 🙂
Die „goldenen Regeln“ besagen:
1. take your lomo everywhere you go
2. use it at any time – day & night
3. lomography is not an interference in your life, but a part of it
4. approach the objects of your lomographic desire as close as possible
5. don’t think (william firebrace)
6. be fast
7. you don’t have to know beforehand what is captured on your film
8. you don’t have to know it afterwards either
9. shoot from the hip
10. don’t care about rules
Die Lomo ist ein Fotoapparat – oder zumindest das, was man in den sechziger Jahren in Russland darunter verstand.
Lomographen versuchen, mittels Lomo die Wirklichkeit auf Brom und Silber zu bannen. Dabei mögen sie auf alle möglichen Resultate hoffen. Auf eines bestimmt nicht: ein perfektes Bild. Denn halbwegs perfekt an Lomographien ist bestenfalls die Belichtung. Dafür sorgt eine eingebaute Automatik. Der Rest ist verwackelt, unscharf, aus unmöglichen Positionen aufgenommen und meistens zur Hälfte abgeschnitten.
Wenn ein Bild so aussieht, als ob der Lomograph und sein Objekt während der Aufnahme in ein Erdbeben der Stärke neun samt anschließender Feuersbrunst geraten seien, hat der Lomograph seine Sache gut gemacht.
Lomographisch gesagt: Er hat sich „vom Diktat des guten Bildes befreit“. Soll heissen: Ein Bild muss ja nicht schön sein, nur weil es technisch brillant ist. Im Gegenteil: „Der Charme liegt gerade in der Zufälligkeit der Bildentstehung. Jenem Faktor X, den vollautomatische Kameras weitgehend ausgerottet haben.
LOMO bedeutet eigentlich „Leningradskoe Optiko Mechanitschskoe Objedinilnie“.
Die LOMO, die seit 1962 in diesem Leningrader Werk aus rund 400 Einzelteilen hergestellt wird, erzeugt Bilder, die meist von recht inferiorer Qualität, im besten Fall bunt und interessant sind, vor allem aber uneingeschränkt spontan entstehen sollten. Die technischen Details, mit denen die Kleinbildkamera aufwartet, legen die Vermutung nahe, dass es sich bei der LOMO um den „Trabbi“ der Fotoapparate handelt: Der Sucher der Kamera mit dem 32-mm-Objektiv ist eigentlich unnötig, denn Lomographen handeln nach der Devise, dass nur ein spontanes Foto auch ein gutes Foto ist.
Ein Autofokus ist nicht vorhanden, die Entfernung muss demnach manuell zwischen „unendlich“ und 0,8 Metern eingestellt werden, ausserdem sucht man auch einen Blitz vergebens. Der eigentliche Clou der Kamera besteht wohl darin, dass die spezielle Linse sich gut für Nachtaufnahmen eignet, zumal der Verschluss der Lomo prinzipiell so lange offen bleibt, bis die Programmautomatik befindet, dass genug Licht auf den Film gelangt ist – die Belichtungszeit ist theoretisch unbegrenzt. Bei Dämmerung und schlechtem Licht kann es so durchaus bis zu 30 Sekunden dauern, bis das zweite „Klick“ die optimale Belichtung signalisiert.
Lomographen sehen die Vorzüge ihrer Kamera darin, dass sie Motive so darstellt, wie sie sich dem menschlichen Auge ungeschränkt präsentieren, eine Leuchtreklame in der Nacht wird so zu einem wahren „Meer von Farben“. Der (wahrscheinlich unbeabsichtigte) „Tunneleffekt“, der die Ecken auf Fotos etwas dunkler als deren Zentrum werden lässt, scheint die Motive, die sich dem Lomografen anbieten, quasi „in das Bildinnere zu ziehen“.
Neben speziellen Filmen sind auch konventionelle Filme einsetzbar, mit 100- oder 200-ASA-Filmen erreicht man angeblich selbst bei gar nicht optimalen Lichtverhältnissen hervorragende (oder wenigstens interessante) Ergebnisse. Unter dem Motto „Weniger ist mehr“ lassen sich auf der LOMO nur die Belichtung (Automatik oder Blende), die Entfernung und die ASA-Zahl einstellen.
Neben der Original-Lomo sind inzwischen weitere Modelle auf dem Markt. Mit diesen 4- oder 9-Linsen-Kameras (Action-Sampler) können interessante Aufnahmen gemacht werden, wobei das Bild in vier bzw. 9 Abschnitte geteilt wird.